Nittel. Welthauptstadt des Elbling.
Der Elbling ist eine der ältesten Kulturrebsorten Europas. Er ist ebenso wie der Riesling eine Kreuzung aus dem Weißen Heunisch und sehr wahrscheinlich einer fränkischen Traminer-Sorte. Der Legende nach haben ihn die Römer vor 2000 Jahren mit über die Alpen gebracht. Diese Geschichte ist zwar schön aber leider falsch.
Während der Elbling früher sehr häufig in Deutschlands Weinbergen anzutreffen war, spielt er heutzutage nur noch eine untergeordnete Rolle. Einzig bei uns an der Südlichen Weinmosel wird er in relevanten Mengen angebaut. Nittel ist hier der größte Weinort. Und in keiner anderen Gemeinde wird mehr Elbling produziert, und das in einer Vielfalt von sehr trockenem Wein bis zur Trockenbeerenauslese.
Der letzte Trierer Kurfürst Clemens Wenzelslaus ordnete nämlich um 1856 an, die 'schlechten' Rebsorten auszuhacken und die Weinberge mit 'guten', allen voran dem Riesling, zu bepflanzen. Dieser Anordnung konnten sich nur die Weinbauern unserer Region erfolgreich widersetzen, weil der Kurfürst hier wegen des lothringer Einflusses keine rechte Durchsetzungskraft hatte.
Der Elbling ist, trocken ausgebaut, ein idealer Wein für die Sommerterrasse, leicht, unkompliziert. Durch seine feine Säure verträgt er durchaus aber auch etwas Restzucker. Einige Winzer machen aus ihm in guten Jahren aber auch ausgezeichnete edelsüße Weine, die leicht auch 20 Jahre überstehen.
Der Elbling ist der ideale Grundwein für die Sektherstellung. Für einen gut gemachten Elbling Winzersekt Cremant Brut, natürlich im traditionellen Champagnerverfahren hergestellt, lässt so Mancher auch schon mal einen Champagner stehen. Weniger als 3% der deutschen Jahressektproduktion entfällt auf Winzersekt. Und wenn man bedenkt, dass der Elbling auch selten ist, so kann man hier bei uns in Nittel eine echte Rarität probieren.